Schule unterm Blätterdach

"Was man als Kind geliebt hat,

bleibt im Besitz des Herzens bis ins hohe Alter."

Khalil Gibran


 

Eiche

Seit dem vorletzten Sommer ist unsere Schule um ein Klassenzimmer reicher. Dankenswerterweise hat uns die Verbandsgemeinde unsere kleine "Schule unterm Blätterdach" fertiggestellt. Nachdem dann unser Förderverein noch Bänke für das grüne Klassenzimmer gesponsert hat, heißt es nunmehr in den Sommermonaten bei entsprechendem Wetter ganz oft: "Raus mit euch zum Unterricht!".

Schule unterm Blätterdach

In der Regel findet an unserer Schule - so wie an den meisten Schulen auch - der überwiegende Teil des Unterrichts im Klassenzimmer statt. Nur zum Sportunterricht, in den Pausen oder bei Unterrichtsgängen verlassen die Kinder das Schulgebäude. Und das ist im Grunde eigentlich sehr schade, denn der Unterricht im Freien bietet viele Vorteile.


Vor allem in den warmen Sommermonaten wird es trotz geöffneter Fenster häufig sehr warm und stickig in den Klassenräumen, so dass erfolgreiches Lernen zum Mittag hin oftmals problematisch werden kann. Da frische Luft nachweislich den Denkprozess unterstützt, fällt es Schülern draußen meist leichter, über schwierige Fragen und mögliche Lösungswege nachzudenken.

Untersuchungen zeigen außerdem, dass Schüler außerhalb des Klassenzimmers viel motivierter lernen. Warum soll man also nicht insbesondere bei naturwissenschaftlichen Themen den Unterrichtsstoff draußen durchnehmen? Statt im Sachunterrichtsbuch die Eigenschaften von verschiedenen Baumarten nachzulesen oder die heimischen Singvögel anhand von Arbeitsblättern kennenzulernen, bietet es sich an, dass die Schüler die spezifischen Charakteristiken und Unterschiede in der belebten Natur selbst entdecken.


 

 

Schnirkelschneckengehegebau

Grundsätzlich gilt: Je mehr Sinne beim Lernen mit einbezogen werden, desto länger bleibt das Gelernte im Gedächtnis - und durch das Lernen im Freien werden automatisch mehrere Sinne in den Lernprozess mit eingebunden.


 

Statistiken zeigen, dass Kinder heutzutage in ihrer Freizeit weit weniger häufig nach draußen gehen als es ihre Eltern- und Großelterngeneration getan hat. Stattdessen verbringen sie immer mehr Zeit vor Smartphone, PC, Fernsehen und Spielekonsole. Dies strengt nicht nur die Augen an und fördert Kurzsichtigkeit, sondern kann sogar dauerhafte Schäden am Bewegungsapparat verursachen.


 

Schnirkelschnecke

Lernen im Freien sorgt daher für eine insgesamt gesündere Arbeitshaltung. Statt stundenlang still zu sitzen, haben die Schüler draußen mehr Bewegungsfreiheit - gehen, stehen und hocken. Bewegung beugt Rücken- und Kopfschmerzen vor und steigert die geistige Leistungsfähigkeit, was sich wiederum positiv auf das Lernen auswirkt. Bereits kurze aktive Phasen reichen aus, um die Gedächtnisleistung zu steigern.